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Augen lasern lassen – Die wichtigsten Infos

Wer sich die Augen lasern lassen will, steht vor einer Reihe von offenen Fragen: Was kostet Augenlasern? Welchen Gefahren und Risiken setzt man sich bei einer Augen-Laseroperation aus? Welche Methoden gibt es und welche ist die richtige für mich?

Wir von InternetOptiker.de möchten Ihnen auf dieser Seite diese und viele andere Fragen beantworten und Ihnen damit einen umfassenden, aber gleichzeitig objektiven Einblick in die Materie geben. Denn eines ist klar: Wenn Sie Ihren Optiker vor Ort fragen, wird der sich in der Regel immer gegen einen Eingriff aussprechen (da er Sie nicht als Brillen- und Kontaklinsenkunde verlieren möchte), genau wie der operierende Augenarzt Sie immer eher von einer Augen-OP überzeugen möchte.

Wann kann ich mir die Augen lasern lassen?

Zunächst sollte geklärt werden, ob ein operativer Eingriff überhaupt möglich ist. Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:

  • Ihr Sehfehler sollte bei Werten zwischen ca. -8 Dioptrien Kurzsichtigkeit und bis +3 Dioptrien Weitsichtigkeit liegen
  • Ihre Werte sollten sich in den letzten zwei Jahren nicht verändert haben (das Auge muss ausgewachsen sein)
  • Ihre Hornhaut muss für einen Eingriff geeignet sein (nicht zu dünn, nicht instabil)

Während Sie sich die ersten beiden Punkte in der Regel selbst beantworten können, wird der dritte Punkt bei der Voruntersuchung durch den Arzt geklärt.

Welche Methoden gibt es bei der Laser-Operation am Auge?

Beim Augenlasern gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die wir im folgenden vorstellen möchten:

  • LASIK: Dies ist die häufigste Variante der Laserkorrektur. LASIK steht dabei für Laser-in situ-Keratomileusis. Bei der LASIK-Methode wird mit Hilfe eines mechanischen Hobels (sog. Mikrokeratom) eine hauchdünne Hornhautscheibe vom Auge abgehoben. Diese wird dann – wie eine Buchseite – zur Seite geklappt. Anschließend modelliert der Laser die Hornhaut so, dass der Sehfehler korrigiert wird.
    • Femto-LASIK: Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der LASIK Methode, bei der die Hornhautlamelle (auch Flap genannt) nicht mechanisch, sonder mit Hilfe eines sehr feinen Lasers geschnitten wird. Im Vergleich zur LASIK Methode kann der Schnitt präziser erzeugt werden. Es handelt sich derzeit um den neuesten Stand der Technik, die jedoch auch nicht komplett risikolos ist.
  • LASEK (Laser-Assisted Subepithelial Keratectomy): Anders als bei der LASIK-Methode wird hier keine Hornhautlamelle (Flap) herausgeschnitten, sondern mit Hilfe von Alkohol eine extrem dünne Schicht der Hornhaut abgelöst und zur Seite geklappt. Ein spezieller Laser (sog. Excimer) arbeitet dann in den obersten Hornhautschichten und korrigiert dabei die Fehlsichtigkeit. Dieses Verfahren wird meist dann angewendet, wenn ein LASIK-Eingriff auf Grund zu dünner Hornhaut nicht möglich ist, kann aber nicht zur Korrektur von Weitsichtigkeit eingesetzt werden.
    • EPI-LASIK: Hierbei handelt es ich um eine Weiterentwicklung der LASEK Operationsmethode. EPI-LASIK wird oft dann eingesetzt, wenn die Hornhaut des Patienten sehr dünn ist. Anders als bei der Femto-Lasik oder LASIK Methode wird hier durch einen computergesteuerten Mikrokeratom nur das äußerste Deckhäutchen (auch Ephitel genannt) abgelöst und zur Seite geklappt. Die Korrektur der Fehlsichtigkeit erfolgt dann – wie bei der LASEK-Methode – mit Hilfe des Excimer-Lasers.
  • PRK: Die Abkürzung steht für photoablative refraktive Keratektomie und ist ein inzwischen ein eher veraltetes Verfahren zur Laser-Korrektur von Fehlsichtigkeit und wird heute nur noch selten angewendet. PRK wurde durch LASEK abgelöst. Größter Unterschied zur LASEK ist bei der PRK das komplette Entfernen des Deckhäutchens (Ephitel), das nach der Behandlung nachwachsen muss. Während dieser Heilungsphase wird das Auge durch eine Kontaktlinse geschützt. Durch den starken Eingriff in die Struktur des Auges gibt es höhere Risiken, als bei den neueren Methoden. Nachteil einer PRK sind auch die deutlich ausgeprägteren Schmerzen, die gerade in der Heilungsphase 1-3 Tage nach der OP entstehen.

Welche Operationsmethode ist für mich geeignet?

Generell sollte diese Entscheidung immer zusammen mit dem behandelnden Arzt getroffen werden und ist – grob gesagt – von drei Faktoren abhängig:

  1. Werte Ihrer Fehlsichtigkeit: Nicht jeder Wert kann durch jede Methode behoben werden
  2. Dicke Ihrer Hornhaut: Bei besonders dünner Hornhaut fällt die LASIK und Femto-LASIK Methode meist aus
  3. Ihrem Geldbeutel: Die verschiedenen Methoden haben unterschiedliche Preise. Sofern durch einen höheren Preis das Risiko gesenkt und eine positive Ergebniswahrscheinlichkeit gesteigert werden kann, sollten die Kosten bei einem solchen Eingriff jedoch immer zweitrangig sein!

Nach der (meist kostenlosen) Voruntersuchung und der damit verbundenen Messung der Hornhautdicke kann Ihnen der Arzt eine Empfehlung aussprechen. Ist die eigene Hornhaut dick genug, so sollte man auf jeden Fall die LASIK-Methode (LASIK oder Femto-LASIK) der LASEK Methode vorziehen.

Wie läuft die Augenlaser OP (LASIK) genau ab?

Bevor es zur OP geht, müssen verschiedene Voruntersuchungen durchlaufen werden. Besonders wichtig ist die gründliche Vermessung des Auges, da diese Werte letztlich zur Steuerung des Lasers herangezogen werden.  Die eigentliche Augenlaser-Operation findet ambulant statt und dauert nur wenige Minuten.

  • Zunächst wird das Auge durch Tropfen lokal betäubt, sodass der Eingriff dadurch vollkommen schmerzfrei wird
  • Während der Laserkorrektur wird das Auge durch einen Lidspanner gespreizt und durch einen Saugring fixiert
  • Bei der LASIK Methode wird nun mit Hilfe eines Mikrokeratom (automatischer Präzisionshobel) eine dünne Schicht von der Hornhaut aufgeschnitten. Bei der Femto-LASIK Methode erfolgt dieser Schnitt durch den automatisch geführten Femto-Sekundenlaser. Die entstandene Hornhautlamelle (auch als „Flap“ bezeichnet) wird dann wie die Seite eines Buches zur Seite geklappt
  • Nun erfolgt der eigentliche Eingriff:  Durch den sog. Excimer-Laser wird eine geringe Mengen an Gewebe von der nun freigelegten Hornhaut abgetragen und somit die Fehlsichtigkeit korrigiert
  • Anschließend wird das Hornhautscheibchen wieder zugeklappt und saugt sich sofort fest und wirkt wie ein körpereigenes Pflaster

Die Heilung der Hornhaut erfolgt sehr schnell, sodass meistens schon am nächsten Tag wieder scharf gesehen werden kann.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Die Kosten einer Augenoperation sind abhängig von der angewandte Operationsmethode, der Honorierung der beteiligten Personen (Augenärzte, Personal), den verwendeten Geräten, sowie dem individuellen Ausgangszustand der Augen. Ein grober Richtwert liegt bei 800 bis 2.000 Euro pro Auge.

Die Kosten einer Augenlaser Operation werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen NICHT getragen. Anders kann es bei den privaten Krankenversicherungen sein. Hier KANN es – je nach Tarif und Versicherungsbedingung – sein, dass Teile der Behandlung übernommen werden. Sofern Sie privat versichert sind, sollten Sie VOR einem operativen Eingriff mit Ihrer Krankenkasse sprechen.

Übrigens: In der Steuererklärung kann eine Augenlaserbehandlung als „außergewöhnliche Belastung“ geltend gemacht werden und senkt somit die Steuerschuld.

Welche Gefahren und Risiken gibt es bei der Laser-OP?

Die Fachwelt beantwortet diese wichtige Frage sehr unterschiedlich. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können Risiken nie ganz ausgeschlossen werden. Die Augenlaser-Operation ist ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Auf beiden Seiten können Fehler passieren, wobei die Fehler-Wahrscheinlichkeit auf menschlicher Seite sicherlich höher ist. Das Risiko einer ernsthaften Komplikation ist bei den heute angewendeten Methoden der refraktiven Chirurgie jedoch als äußerst gering einzuschätzen.

Das Risiko kann jedoch nicht pauschalisiert werden. Zum einen gilt der Grundsatz: Je höher die Dioptrin-Zahl ist, desto höher auch das Risiko. Zum anderen beeinflussen aber auch die individuelle Verfassung, eventuelle Vorerkrankungen des Auges oder die Dicke der Hornhaut die Risiken einer Augenlaser Operation.

Welche post-operativen Beschwerden können auftreten:

Nach einer Augenlaser-Operation können folgende Beschwerden auftreten. Dabei muss erwähnt werden, dass viele Beschwerden entweder durch den Heilungsprozess oder einen erneuten Eingriff wieder korrigiert werden können.

  • Augentrockenheit und Fremdkörpergefühle beim Zwinkern
  • erhöhte Blendungsempfindlichkeit (Halos) und Bildverzerrungen, vor allem nachts
  • Infektionen wie z.B. Hornhautentzündung
  • Trübung der Hornhaut
  • Unter- und Überkorrekturen
  • Verschiebung des Hornhautdeckelchens (z.B. durch Reiben)
  • Keratektasie (sehr selten): Hornhaut wird so stark geschwächt, dass sie dem Augeninnendruck nicht mehr Stand halten kann

Wie erfolgt die Auswahl des richtigen Arztes?

Das Lasik TÜV Süd Zertifika - zum Vergrößern klickenDer Augenlaser-Markt ist hart umkämpft. Der dabei entstehende Preiskampf wirkt sich leider nicht immer nur positiv für den Verbraucher (= Patienten) aus. Auch wenn der Preis sicherlich wichtig ist, sollte man sich bei der Wahl des richtigen Arztes nicht zu sehr von ihm leiten lassen. Neben dem gesunden Menschenverstand hilft auch das LASIK-TÜV Süd Zertifikat (siehe Bild rechts).

Dieses Zertifikat wird Augenlaserzentren und Augenkliniken nur dann ausgestellt, wenn sie die Kriterien des LASIK TÜV SÜD Standards erfüllen. Aufbauend auf einer bereits vorhandenen ISO 9001:2008-Zertifizierung müssen sich die jeweiligen Einrichtungen einer zusätzlichen Prüfung unterziehen, bei der bestimmte Kriterien objektiv begutachtet und verifiziert werden. Diese Kriterien sind Ergebnisqualität, Erfahrung des Operateurs, OP-Zahlen, Komplikationsrate, Qualifikation und Weiterbildung des Personals, Hygiene-Standards gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Institutes, technische Ausstattung und Patientenzufriedenheit.

Nicht verwechseln: Oftmals wird mit dem TÜV Servicequalität Siegel geworben. Diese Zertifizierung legt ihren Fokus auf Beschwerdemanagement, kundenorientiertes Arbeiten und festgelegte Prozesse bei Fehlern im Kundenservice. Qualität und Eigenschaften von Produkten werden dabei nicht geprüft. Das Siegel sagt somit nichts über Güte und Qualität und der operativen Eingriffe aus!

Mit unserem Tool können Sie bequem nach dem richtigen Arzt in Ihrer Nähe suchen.

Augen im Ausland lasern lassen?

Macht man sich auf die Suche nach einem geeigneten Arzt, so wird man zwangsläufig auch irgendwann über ein Angebot stolpern, das die Augenlaser-OP im Ausland (sehr oft Türkei) anbietet. Dabei werden oft pauschale Angebote samt Flug, Hotel und OP-Kosten angeboten, die preislich etwa bei der Hälfte von deutschen Angeboten liegen. Doch was ist davon zu halten?

Prinzipiell ist gegen einen operativen Eingriff im Ausland nichts einzuwenden, sofern wichtige Dinge, wie eine gründliche Voruntersuchung, ein ausführliches Beratungsgespräch, höchste Hygienestandards und eine entsprechende Nachuntersuchung eingehalten werden.

Tipp: Informieren Sie sich vorab über den Anbieter, lesen Sie Rezensionen im Internet und recherchieren Sie über die Qualität bisheriger Behandlungen. Auch entsprechende TÜV-Siegel können bei der Auswahl eines geeigneten, ausländischen Augenlaser-Zentrums helfen.

Weitere Fragen?

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte benutzen Sie einfach das Kontaktformular. Wir helfen gerne weiter.

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Quellen:

Refraktive Chirurgie – wikipedia.org
Lasik-Operation: Scharfe Sicht mit Risikospiegel.de
Verbraucherinformationen zum LASIK-TÜV SÜDtuev-sued.de
Augenlaser Ratgeber – augenlaser-ratgeber.de
Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie g.e.V.vsdar.de

Ein Kommentar zu "Augen lasern lassen – Die wichtigsten Infos"

  1. 23. September 2019 um 11:38 Uhr von Lars:

    Ich denke auch, dass man die Augen im Ausland nur operieren lassen sollte, wenn man eine Voruntersuchung in Deutschland durchführen lassen hat. Eine Freundin von mir hat sich die Schlupflieder entfernen lassen und hat in Deutschland selbst einen kompetenten Chirurgen gefunden!

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